Historie


Die Geschichte der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg ist eng mit der Historie der heutigen  Stadt Wolfsburg und des Schlosses Wolfsburg verbunden.

Das Wappen am Hofeingang in Nordsteimke

Das Wappen am Hofeingang in Nordsteimke

Adolf Friedrich Graf von der Schulenburg und Anna Adelheid von Bartensleben

Adolf Friedrich Graf von der Schulenburg und Anna Adelheid von Bartensleben

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Begründet wurde der Wolfsburger Zweig der Grafen von der Schulenburg im Jahre 1718 durch die Heirat des späteren preußischen Generalleutnants Adolf Friedrich Graf von der Schulenburg aus Beetzendorf - Träger des Preußischen schwarzen Adlerordens und Prinzenerzieher Friedrichs des Großen - mit Anna Adelheid von Bartensleben, Tochter des Gebhard Werner von Bartensleben, der im Jahr 1742 ohne männlichen Erben verstarb. Nachdem die Herren von Bartensleben etwa 450 Jahre lang die Geschicke von Schloss Wolfsburg  bestimmt hatten, trat nun Anna Adelheid das Erbe ihres Vaters an und brachte somit Schloss Wolfsburg in die Familie der Grafen von der Schulenburg.

Die Güter der Grafen von der Schulenburg lagen teilweise im brandenburgisch-preußischen, teilweise im kurfürstlich hannoverschen Raum. So stellten die Grafen von der Schulenburg über Jahrhunderte hinweg sowohl hohe Offiziere der preußischen Armee als auch Staatsminister des Königreiches Hannover bzw. des Herzogtums Braunschweig. Sie waren zudem mit vielen Kirchlehen belegt, wobei die Erhaltung der entsprechenden Gotteshäuser und die Betreuung der Geistlichen zu leisten war. Noch Günther Graf von der Schulenburg, der 1985 verstarb, hatte das Patronat in 26 Kirchengemeinden inne.


In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Wolfsburg zum Mittelpunkt des ”Großdeutschen Reiches” erklärt und hier sollten das Volkswagenwerk und die Stadt des KdF-Wagens entstehen. Ende 1937 stand endgültig fest, dass die Familie von der Schulenburg den angestammten Besitz Wolfsburg, d.h. das Schloss Wolfsburg und ca. 2000 ha Wald und landwirtschaftliche Fläche, verlassen musste. Die “Ge-zu-Vor” (Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagenwerkes und der Stadt des KdF-Wagens) beanspruchte u.a. den Schulenburg’schen Grund und Boden zum Bau des Volkswagenwerkes und der heutigen Stadt Wolfsburg. Günther Graf von der Schulenburg entschied, im alten Schulenburg’schen Waldbesitz in Neumühle / Kreis Salzwedel ein neues Haus zu bauen.

In vierjähriger Bauzeit entstand ab 1938 Schloss Neumühle als einer der letzten großen Schlossbauten des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Im November 1942 bezog die Familie die „neue“ Wolfsburg im Forst Neumühle.

Kurz vor dem Abzug der britischen Truppen und dem Einzug der Roten Armee am 1. Juli 1945 flüchtete die Familie von der Schulenburg aus ihrem Schloss in Neumühle unter Zurücklassung fast der gesamten Habe zurück zur Wolfsburg in die britische Besatzungszone. Die Familie nahm nach dem Krieg und dem Verlust der Güter im Osten durch Enteignung ihren Sitz auf dem einst im Herzogtum Braunschweig gelegenen Rittergut Nordsteimke nahe Wolfsburg, das seit 1846 im Familienbesitz war.

Für den Neubeginn nach dem Krieg war der aus der Enteignung verbliebene land- und forstwirtschaftliche Besitz im Raum Wolfsburg Grundstein. Neben der Land- und Forstwirtschaft hat es in der Familie der Grafen von der Schulenburg immer die Betätigung als mittelständischer Unternehmer gegeben. Die Schillermühle mit Mahlmühle, das Sägewerk und die Holzhandlung in Wolfsburg waren ebenso Ausdruck der Schulenburg’schen Gewerbetätigkeit wie das bis 1967 betriebene Holz-Imprägnierwerk in Hannover.

Im Jahre 1998 übernahm der 1965 geborene Diplomkaufmann Günther Graf von der Schulenburg von seinem Vater Dr. Günzel Graf von der Schulenburg die Verantwortung für den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb.

Etwa zur gleichen Zeit wurde der Grundbesitz der Familie durch den Rückerwerb eines großen Teils der ehemalig Schulenburg’schen Forstfläche in Neumühle - mit Ausnahme des Schlosses - sowie durch einen weiteren Flächenkauf in Brandenburg erweitert.

Neben der Land- und Forstwirtschaft und der Jagd, gilt ein besonderes Interesse dem Erhalt der nachhaltigen Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Hier sind besonders das Dorferneuerungsprojekt in Bisdorf, das Biodiversitätsprojekt um das Rittergut Bisdorf und der Aus- und Umbau des Rittergutes Nordsteimke zu nennen.